Erste Erfahrungen und Erkenntnisse aus einer männerdominierten Geschäftswelt  

Anfang der 90er, ich war Anfang 20, fand ich mich plötzlich in einer völlig neuen Welt wieder – einer Welt voller Krawatten und teurer Anzüge. Mein Vater hatte mich ohne große Vorwarnung zu einem Geschäftsessen mitgenommen, und ich war so gut vorbereitet wie ein Skifahrer in der Wüste.

Schickimicki

Das elegante Restaurant, beeindruckte mich durch seine edle Atmosphäre. Die Teller waren kunstvoll angerichtet, und das Brot wurde natürlich gebrochen, was für mich neu war. Ich wusste nichts über Etikette und fühlte mich wie ein Elefant im Porzellanladen, während ich versuchte, mich anzupassen und nichts falsch zu machen.

Die Herren waren in Gespräche vertieft und sprachen in einem Ton, der gleichzeitig beiläufig und bedeutungsvoll war. „Das sind doch nur Peanuts“, hörte ich einen von ihnen lachen und konnte mir nur vage vorstellen, worüber sie sprachen. Sie unterhielten sich über Themen, die mir zum Teil noch fremd waren, und ich saß stumm daneben. Niemand hatte das Interesse mich einzubeziehen. Von dem Essen bekam kaum etwas runter, zu sehr war ich damit beschäftigt, mich unsichtbar zu machen und nicht negativ aufzufallen. Ich stellte fest, dass mein Vater versuchte den Herren zu gefallen und passte sich ihrem Ton und Verhalten an. Diese skurrile Seite an ihm verunsicherte mich noch mehr.

Machtspiele

Die Herren ignorierten mich weiter, als wäre ich ein unscheinbares Möbelstück im Raum. Die Gespräche wurden lauter und ausgelassener, und ich lernte still und heimlich die Dynamik der Geschäftswelt kennen. Es war ein Spiel um Macht und Einfluss, das mir damals wie eine fremde Sprache vorkam. Man glaubt es kaum, aber zum krönenden Abschluss wurden am Tisch sogar Zigarren geraucht – ein Relikt aus vergangenen Zeiten, das mich als Nichtraucherin sehr störte.

Erkenntnis

Was ich bei diesem Essen gelernt habe, waren wertvolle Lektionen über die Geschäftswelt und ihre unausgesprochenen Regeln. Die Etikette, die Bedeutung von Netzwerken und die subtilen Machtspiele – all das habe ich an diesem Abend aufgesogen wie ein Schwamm.

Manchmal muss man ins kalte Wasser springen, um zu lernen. So fühlte ich mich an diesem Abend: unsicher, unvorbereitet und überfordert. Aber im Nachhinein sehe ich es als einen notwendigen Schritt, einen Sprung ins Unbekannte, der mich stärker und klüger gemacht hat. Heute verstehe ich, wie wichtig solche Momente sind und was sie uns lehren.

 Selbstbewusst

Als spätere Nachfolgerin im Familienunternehmen war ich oft bei Geschäftsessen dabei. Selten war eine Frau dabei, geschweige denn eine Frau in einer Führungsposition. Die Männer versuchten oft, mich zu verunsichern, klein zu machen und mir ins Wort zu fallen. Ohne Training oder Mentoring habe ich das durchlebt. Ich empfand ihr Verhalten oft als grenzwertig, respektlos und einfach dumm. Ich war für meinen Teil die Entscheiderin und habe mich nicht davon abbringen lassen, meinen Weg zu gehen. Die Geschäftsessen waren kein Vergnügen. Das änderte sich jedoch, als ich später im Branchenverband tätig war. Dort begegnete man mir überwiegend auf Augenhöhe, es gab Anerkennung und Respekt.

Diese Erfahrungen haben mich gelehrt, mich nicht verunsichern zu lassen, meinen Standpunkt zu vertreten und mich auch in den schwierigsten Situationen durchzusetzen. Selbst wenn die Geschäftsessen selten ein Vergnügen waren.

Unterstützung für Nachfolgerinnen

Um nicht ins kalte Wasser geworfen zu werden, helfe ich heute Nachfolgerinnen in Familienunternehmen, sich bestmöglich auf ihre Situation vorzubereiten. Durch meine ganzheitliche Begleitung helfe ich ihnen, die notwendigen Fähigkeiten zu entwickeln und mehr Selbstvertrauen zu gewinnen, um in der oft männerdominierten Geschäftswelt zu bestehen.

Als Psychologin MSc., MasterCoachin und meiner fast 25-jährigen Expertise als Nachfolgerin im Familienunternehmen  begleite ich Sie gerne dabei, Ihre Rolle in der Geschäftswelt selbstbewusst und erfolgreich zu gestalten. Gemeinsam entwickeln wir die notwendigen Fähigkeiten und das Selbstvertrauen, um Ihre Ziele zu erreichen und sich in einer oft männerdominierten Umgebung durchzusetzen.