Die Kunst des Führens.
Wie du als Nachfolgerin oder Unternehmerin souverän deinen eigenen Weg gehst.
Warum dein eigener Stil wichtiger ist als große Fußstapfen.
„Mach es wie dein Vater!“ oder „Verändere bloß nichts!“ – Sätze wie diese hast du als Nachfolgerin bestimmt schon gehört. Die Erwartungen an dich sind hoch, aber das bedeutet nicht, dass du in vorgefertigte Rollen schlüpfen musst. Viel wichtiger ist, dass du deinen eigenen Stil findest und dich als souveräne Führungspersönlichkeit etablierst.
Zwischen Respekt und Abgrenzung
In vielen Familienunternehmen ist es über Jahrzehnte gewachsen, dass die Unternehmensführung stark mit der Persönlichkeit des Gründers oder der Vorgängergeneration verbunden ist. Der Respekt davor ist wichtig, aber es bedeutet nicht, dass du alles genauso machen musst. Dein Stil darf anders sein, deine Entscheidungen dürfen neue Wege aufzeigen.
Wichtig ist:
• Wer bist du als Führungspersönlichkeit?
• Welche Werte sind dir wichtig?
• Welche Rituale und Strukturen passen zu dir?
• Wie setzt du klare Grenzen zwischen dir und der Vorgängergeneration?
Authentizität ist das Schlüsselwort: Versuche nicht, in eine Rolle zu schlüpfen, die dir nicht entspricht, nur weil sie „von dir erwartet“ wird.
Von der Tochter zur Unternehmerin: Respekt muss man sich erarbeiten
Ein großer Irrglaube ist, dass man als Nachfolgerin automatisch von Mitarbeitenden und Kunden respektiert wird. Gerade am Anfang kann es herausfordernd sein, ernst genommen zu werden – besonders, wenn du in ein bestehendes Team kommst, das sich bereits auf eine bestimmte Führungskultur eingestellt hat.
Erprobte Strategien:
✅ Kommunikation ist der Schlüssel – Zeige, dass du Entscheidungen begründet triffst und klar kommunizierst.
✅ Langjährige Mitarbeitende ins Boot holen – Identifiziere Schlüsselpersonen, die das Vertrauen des Teams genießen, und beziehe sie in Entscheidungen mit ein.
✅ Zeige Veränderungen, anstatt nur darüber zu sprechen – Praxisbeispiele überzeugen mehr als lange Erklärungen.
✅ Nutze Sparringspartner und Mentoren – Eine neutrale Person kann dir helfen, Herausforderungen strategisch zu meistern.
Führungsstil entwickeln: Dein eigenes Konzept statt vorgefertigter Erwartungen
Führung läuft nicht nach einem festen Schema ab. Es gibt nicht den einen richtigen Weg, sondern nur den, der für dich und dein Unternehmen funktioniert.
Drei wichtige Aspekte
So entwickelst du deinen eigenen Führungsstil:
1️⃣ Abgrenzung als Basis
• Du musst nicht alles genauso machen wie dein Vorgänger.
• Setze klare Linien: Welche Entscheidungen fällst du allein, wo brauchst du Beratung?
• Deine Stärken sind deine eigene Marke – nutze sie!
2️⃣ Führungsgewohnheiten festlegen
• Muss es wirklich das tägliche Rundgehen durch die Abteilungen sein?
• Welche Meetings und Gespräche helfen dir wirklich, informiert zu bleiben?
• Entwickle Routinen, die dir helfen, die Kontrolle zu behalten, ohne dich in Mikromanagement zu verlieren.
3️⃣ Ein starkes Team aufbauen
• Identifiziere Menschen im Unternehmen, die zwischen dir und der Belegschaft vermitteln können.
• Lass dich nicht von Unsicherheiten leiten – sondern von klaren Entscheidungen.
Fazit: Du musst keine Fußstapfen füllen, sondern kannst deine eigenen hinterlassen. Dein Führungsstil ist dann erfolgreich, wenn er zu dir passt und du ihn bewusst entwickelst. Lass dich nicht von Erwartungen oder Vorurteilen leiten, sondern finde deinen eigenen Weg als Unternehmerin oder Nachfolgerin!
Vom Funktionieren zum bewussten Führen
Dein nächster Schritt:
Viele Nachfolgerinnen haben am Anfang das Gefühl, nur zu „funktionieren“. Sie sind in der Rolle, fühlen sich aber noch nicht angekommen. Das kann sich ändern! Der erste Schritt ist die bewusste Entscheidung: Ich führe nach meinen eigenen Prinzipien!
Wenn du das Gefühl hast, dass du noch nicht ganz angekommen bist oder deine Rolle klarer definieren möchtest, lass uns darüber sprechen. In einem persönlichen Strategiegespräch können wir gemeinsam herausfinden, welche nächsten Schritte für dich sinnvoll sind.